Der Wert des Immateriellen Kulturerbes
Am heutigen 17. Oktober begehen wir erstmals den Internationalen Tag des Immateriellen Kulturerbes – ein Anlass, der die reiche Vielfalt kultureller Schätze weltweit ins Rampenlicht rückt. Diese neue Gedenkmarke unterstreicht die Notwendigkeit, das Bewusstsein für den Schutz und die Förderung jener kulturellen Praktiken zu stärken, die über Generationen hinweg weitergegeben werden. Besonders im Fokus steht für uns dabei die Kommunikation als lebendiger Bestandteil unseres kulturellen Erbes. In Deutschland zeigt sich dies eindrucksvoll in der Bandbreite von traditionellen Kommunikationsformen wie dem Morsen bis hin zu modernen Ausdrucksformen wie dem Poetry Slam – aber auch die Nutzung der Blindenschrift in Deutschland und die Gebärdensprache.
Immaterielles Kulturerbe umfasst lebendige Traditionen, darstellende Künste und soziale Praktiken, die von Generation zu Generation weitergegeben werden. Die UNESCO hat eine entscheidende Rolle übernommen, diese Ausdrucksformen zu identifizieren und zu unterstützen. Seit ihrer Konvention von 2003 setzt sie sich dafür ein, diese kulturellen Beiträge anzuerkennen und wertzuschätzen.
Deutschland kann auf eine reiche Geschichte traditioneller Kommunikationsmethoden blicken. Das Morsealphabet, entwickelt im 19. Jahrhundert, revolutionierte einst die Telekommunikation und ist noch heute in bestimmten Bereichen von Bedeutung. Gleichzeitig hat Deutschland moderne Formen hervorgebracht, wie den Poetry Slam, der seit den 1990er Jahren eine Plattform für literarische und soziale Diskurse bietet.
Die UNESCO anerkennt kommunikative Praktiken als immaterielles Kulturerbe, wenn sie Wissen über Generationen weitergeben und kulturelle Identität bewahren. Kommunikationsformen sind essenziell für die Gestaltung kultureller Identitäten und fördern den intergenerationellen Dialog sowie Verbindungen über geografische Grenzen hinweg.
In unserer digitalisierten Welt stehen traditionelle Kommunikationsmethoden vor Herausforderungen. Moderne Plattformen drohen, ältere Traditionen zu verdrängen. Doch gerade hier liegt die Chance: Indem wir alte und neue Kommunikationsformen verbinden und weiterentwickeln, schaffen wir einen dynamischen Austausch zwischen Menschen und Generationen. Dies trägt nicht nur zur kulturellen Vielfalt bei, sondern stärkt auch unser gemeinsames Verständnis von menschlichem Ausdruck und Kreativität.
Der Internationale Tag des Immateriellen Kulturerbes erinnert uns daran, die Bedeutung dieser Kulturformen zu reflektieren und ihre Bewahrung aktiv zu fördern. Deutsche Kommunikationspraktiken verdienen Anerkennung als wertvolle Bestandteile unseres kulturellen Erbes. Lassen Sie uns gemeinsam Strategien entwickeln, um diese Praktiken im globalen Kontext lebendig zu halten und ihrer Fortdauer eine Zukunft zu sichern.
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